Fasten Methoden
Saftfasten nach Dr. Buchinger
Dr. Otto Buchinger erfuhr durch das Heilfasten so grosse Linderung seines Rheumas, dass er im Jahr 1920 die allererste Heilfastenklinik im deutschen Bad Pyrmont eröffnete, um auch seinen Patienten die Gelegenheit zu geben, in den Genuss der wunderbaren Auswirkungen des Fastens zu gelangen.
Für das intensive Fasten nach Buchinger benötigt man einschliesslich der Entlastungs- und Aufbautage insgesamt zwei Wochen Zeit. Bucht man eine Fastenwoche mit einem Fastenleiter, dann wird geraten, zu Hause bereits die Entlastungstage zu absolvieren. In der Gruppe finden dann nur noch die reinen Fastentage sowie am letzten Tag das Fastenbrechen statt. Die Aufbautage absolviert man wieder für sich zu Hause.Erfahren Sie mehr…
Dr. Buchinger Fasten – Die Anleitung
Ein bis drei Entlastungstage (je nach vorheriger Ernährungsweise) bereiten den Organismus auf das kommende Fasten vor. An jedem dieser Tage nimmt man nicht mehr als 600 kcal zu sich, z. B. in Form von Gemüse oder ungebundenen Suppen inkl. ein wenig Obst (aber maximal bis 14 Uhr). Auch Reistage sind denkbar (wenn man Früchte nicht so gut verträgt), an denen man jeweils drei Portionen Vollkornreis mit gedämpftem Gemüse isst. Statt Reis kann man auch Haferflocken als Porridge zubereiten und dieses mit Gemüse essen. Gleichzeitig trinkt man an den Entlastungstagen viel Wasser oder Kräutertee (1,5 bis 2 Liter täglich).
Darmentleerung am 1. Fastentag
Am ersten Fastentag startet man mit der Darmentleerung. Dazu wird meist Glaubersalz empfohlen, das man in ¾ Liter warmes Wasser rührt und innerhalb von 20 Minuten trinkt. Kurz darauf trinkt man noch einmal einen Liter Flüssigkeit (Wasser oder Kräutertee). Innerhalb der nächsten zwei bis drei Stunden erlebt man die typische durchfallartige Darmentleerung.
Natürlich kann man auch sanftere Abführmethoden anwenden, z. B. mit einem Abführtee.
Fünf bis sieben Fastentage
Das eigentliche Fasten wird fünf bis sieben Tage lang durchgeführt – und zwar folgendermassen:
- Morgens 250 ml Kräutertee oder Ingwertee,
- Vormittags 1 Liter Wasser oder Kräutertee
- Mittags 250 ml frisch gepresster Frucht- oder Gemüsesaft
- Nachmittags 1 Liter Wasser oder Kräutertee
- Abends 250 ml Gemüsebrühe aus frisch gekochtem Gemüse, das jedoch nach dem Kochen abgeseiht wird. Man trinkt nur die reine Brühe. Die Brühe wird ohne Brühwürfel, Würze o. ä. hergestellt.
Oft werden beim Buchinger Fasten die Getränke mit Honig gesüsst. Auf diese Weise aber verhindert man, dass der Organismus seine Reserven angreift bzw. verlangsamt den Fastenprozess, da man ihm ständig konzentrierten Zucker liefert. Sie können natürlich dennoch – wie beim Buchinger Fasten üblich – z. B. vor und nach einer Wanderung einen kleinen Löffel Honig zu sich nehmen, wenn Sie sich andernfalls zu schwach fühlen sollten und Ihr Fastenleiter die Honigeinnahme befürwortet.
Wir empfehlen in jedem Fall, während der Entlastungs- und Aufbautage – wie schon beim Wasserfasten beschrieben – zusätzlich eine Mineralerde einzunehmen, z. B. zweimal täglich 1 kleinen Teelöffel Bentonit oder Zeolith, der die beim Fasten in grossen Mengen anfallenden Gifte im Stuhl bindet. Auch während der Fastentage kann die Mineralerde genommen werden, aber nur, wenn regelmässig Einläufe durchgeführt werden, die dann auch zu einer Ausscheidung der gebundenen Gifte führen.
Das Fastenbrechen
Traditionell bricht man das Fasten mit dem Essen eines frischen Apfels am Mittag. Wer keinen rohen Apfel verträgt kann ihn auch gedünstet bekommen. Er wird sehr langsam gegessen und sorgfältig gekaut. Am Abend gibt es eine leckere Gemüsesuppe (also nicht nur eine Brühe, sondern eine Suppe mit den Gemüsestücken und auch gerne mit Kartoffeln, wenn man möchte). Sie werden staunen, wie köstlich mit einem Mal eine einfache Suppe schmeckt!
Fünf Aufbautage
Jetzt folgen die Aufbautage. Dabei handelt es sich um etwa fünf Tage, an denen man schrittweise den täglichen Kaloriengehalt der Mahlzeiten anhebt. Man startet am ersten Aufbautag mit 800 kcal und erhöht die Kalorienzahl pro Tag um 200 bis 300 kcal. Auf diese Weise verhindert man einen zu schnell einsetzenden Jojo-Effekt. Dieser tritt aber natürlich dennoch auf, wenn man nach dem Fasten nicht dauerhaft auf eine gesunde Ernährung umsteigt.
Damit es spätestens ab dem dritten Aufbautag wieder zu regelmässigen Darmentleerungen kommen kann, sorgen Sie in den Aufbautagen für ausreichend Ballaststoffe, um den Darm zu unterstützen, z. B. indem Sie morgens nüchtern einen Teelöffel Flohsamenschalenpulver mit 300 ml Wasser zu sich nehmen (und anschliessend weitere 300 ml Wasser oder Tee nachtrinken). Auch Leinsaat ist eine gute Wahl. Zusätzlich können Sie eingeweichte Feigen oder Trockenpflaumen zu sich nehmen – etwa morgens im Müsli. Auch ein leichtes Vollkornbrot, das Sie vor dem Verzehr toasten, liefert Ballaststoffe und ist für die Aufbautage sehr gut geeignet.
Nach der Fastenwoche
Während der Aufbautage meidet man nach wie vor weitgehend Fett und tierische Lebensmittel. Eine leichte basische Kost wäre ideal. Man könnte also beispielsweise an die Fastenwoche noch eine Basenfasten-Woche anschliessen oder die vierwöchige Entschlackungskur durchführen (basenüberschüssig und vegan), da diese dafür sorgt, dass Sie langfristig bei der gesunden Ernährung bleiben. Denn auch bei der Ernährung gilt: Was man drei Wochen konsequent umgesetzt hat, gilt schon fast als Angewohnheit und wird nicht mehr so leicht losgelassen wie etwa eine Einwochendiät.
Selbstverständlich werden auch nach dem Fasten erst einmal Alkohol, Süssigkeiten, Kaffee etc. gemieden. Einen detaillierten Aufbauplan erhalten Sie mit.

Basenfasten mit oder ohne intermittierenden 16:8
Das Basenfasten ist keine Fastenkur im engeren Sinne. Denn man nimmt sowohl feste Nahrung zu sich (drei Hauptmahlzeiten) und verlängert auch nicht die Nachtfastenzeit. Beim Basenfasten meidet man einfach die typisch säurebildenden Lebensmittel und ernährt sich ausschliesslich von basischen Lebensmitteln (Salaten, Gemüsegerichten, Obst, Sprossen, Kräutern). Zusätzlich nimmt man ein Basenpulver ein und gönnt sich Leberwickel, Basenbäder und Massagen. Man geht viel wandern und zB. in die Sauna – und trinkt viel Kräutertee und Ingwerwasser bzw. Wasser.
Das Basenfasten entlastet enorm die Organe, hilft beim Entschlacken und Entgiften, versorgt mit reichlich Vitalstoffen und ist ein sehr guter Einstieg in die nachfolgende Umstellung auf eine gesunde Ernährung. Da man beim Basenfasten jedoch regelmässig isst, kommt es zu keinen fastentypischen Stoffwechselveränderungen. Der Körper gelangt also zum Beispiel nicht in die Ketose. Einen basischen Ernährungsplan zum Basenfasten bekommen Sie nach der Fastenwoche mit.
Beim intermittierenden 16:8 Fasten haben Sie die Möglichkeit abends die Suppe wegzulassen. Dadurch kommen Sie leichter und schneller in den Prozess der Autophagie.
Autophagie
Die folgenden beiden Absätze sind ein Auszug aus dem Spiegel-Artikel “Was ist Autophagie und wofür ist sie wichtig?” Copyright: http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/nobelpreis-medizin-was-ist-autophagie-und-warum-ist-sie-wichtig-a-1114982.html
Was ist Autophagie?
Das Wort Autophagie setzt sich aus den griechischen Wörtern auto- (selbst) und phagein (essen) zusammen und bedeutet damit wörtlich “Selbstfressen”. Was gefährlich klingt, ist lebensnotwendig: Bei dem fortlaufend stattfindenden Prozess werden etwa geschädigte oder funktionslose Proteine oder Zellorganellen verdaut und aus dem Verkehr gezogen. Man kann sich das wie eine Art Müllabfuhr vorstellen – allerdings mit Recyclinganlage. Denn einzelne, noch verwertbare Bestandteile werden wiederverwendet.
Warum ist das wichtig?
Gäbe es keine Autophagie, würden die Müllsacke unserer Zellen überquellen. Außerdem werden bei dem Prozess nicht nur Proteine oder Zellorganellen herausgefiltert und abgebaut. Es können auf diese Weise auch Eindringlinge wie Viren, Bakterien oder andere Mikroorganismen in der Zelle bekämpft werden. Damit kommt der Autophagie bei Infektionen, in Alterungsprozessen und bei der Entstehung von Tumoren und anderen Krankheiten eine Schlüsselfunktion zu.
Univ. Prof. Dr. Frank Madeo von der Karl-Franzens- Universität Graz betreute eine große Studie die sich mit der Autophagie befasste und als Outcome die gesundheitlichen Vorzüge des Fastens beweist.
